Wandern mit Hunden – Der Guide

Wandern mit Hunden ist immer wieder ein schönes Erlebnis. Zusammen mit dem geliebten Vierbeiner die Natur zu genießen, sich körperlich zu betätigen und dabei abzuschalten, tut nicht nur dem Körper und der Seele gut, sondern festigt auch die Beziehung von Mensch und Hund. Es ist wichtig, gemeinsam Dinge zu erleben und die Welt zu erkunden.

Aber auch beim Wandern mit Hunden gibt es ein paar Dinge zu beachten. Als Tierärztin liegt es mir sehr am Herzen, euch ein paar gesundheitliche Dinge zu vermitteln, die es zu beachten gilt. Aber auch ein paar Tipps für schöne Regionen in Deutschland für einen Wanderurlaub mit Hund warten auf euch.

Im nächsten Artikel werde ich dann auf die Ausrüstung eingehen, denn ein paar wichtige Dinge solltest du auf einer längeren Wanderung mit deinem Hund dabei haben.

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Gehen wir nun also Schritt für Schritt die wichtigen Punkte durch.

Hund Wandern ab welchem Alter?

Welpen sind sowohl körperlich als auch von ihren Auffassungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten noch nicht in der Lage, eine längere Wanderung zu absolvieren. Dein Hund sollte also für Wanderung mindestens 1 Jahr alt sein. Bei größeren Rassen auch gerne 1,5 Jahre. Jünger, kann es zu Schäden am Bewegungsapparat kommen und deinen Hund auch psychisch überfordern.

Hunde bis zu einem Jahr sollten noch nicht wandern
Hunde bis zu einem Jahr sollten noch nicht wandern


Wandern mit altem Hund

Und auch wenn dein Hund älter wird, ist wieder Rücksicht angesagt. Häufig zwicken hier und da schon die Knochen und auch Herzprobleme, die die Leistungsfähigkeit reduzieren, sind bei Hunden keine Seltenheit. Wenn du aber gut hinschaust, kannst du bei vielen Hunden merken, wie viel sie noch schaffen.

Wandern mit altem Hund

Anzeichen dafür, dass es deinem Hund zu viel ist, können sein:

  • Das Interesse an der Umwelt nimmt ab. Dein Hund hört auf zu schnüffeln und trottet nur noch neben dir her. Gerne wird auch der Blick desinteressiert und leer.
  • Er lässt sich zurückfallen und läuft hinter dir.
  • Bei einem Herzleiden nimmt auch die Leistungsfähigkeit ab. Die Hunde hecheln bei Anstrengung vermehrt und auch die Atemfrequenz normalisiert sich nicht mehr so schnell. Bei fortgeschrittenem Stadium kann auch Husten auftreten. Sollte dies der Fall sein, solltest du das unbedingt von deinem Tierarzt abklären lassen.

Und unterschätze nicht die Treue deines Hundes. Er wird dir, wenn es ihm möglich ist, überall hin folgen. Auch wenn er nicht mehr kann. Den du bist das Wichtigste auf der Welt für ihn. Sieh daher genau hin und versuche ihn zu lesen, was er noch leisten kann und wie große die Runde noch sein darf, damit er noch Spaß daran hat und sich wohlfühlt.

Meine Hunde sind nun dieses Jahr 11 Jahre alt geworden und meine kleine Jamy hat leider immer wieder Probleme mit ihrer Halswirbelsäule. Es ist noch nicht so ganz klar, was einen Schub auslöst, aber ich habe den Eindruck, dass es vermehrt nach längeren Wanderungen auftritt. Daher bin ich nun immer mit diesem Hunderucksack unterwegs, dass ich sie tragen kann, sobald ich merke, dass sie langsamer wird.

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Auch hatte ich immer Angst, dass ihre Halsprobleme während einer Wanderung auftreten, weil sie dann wirklich kaum noch laufen kann. Immer war der Gedanke in meinem Kopf: „Wie kommen wir dann zurück zum Auto?“ Da beruhigt es mich sehr, dass dieser Rucksack nun dabei ist.

Er ist stabil und auch recht angenehm zu tragen.

Größere Rassen passen leider nicht in einen Rucksack. Für sie kommt ein Hundebuggy oder Fahrradanhänger infrage. Dieser hier kann beides und ist umwandelbar. Leider seid ihr dann damit von der Bodenbeschaffenheit nicht mehr flexibel.

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Wandern mit Hund wieviele km?

Ja, das ist eine häufig gestellte Frage, die sich leider nicht allgemein beantworten lässt, denn hier gibt es von Hund zu Hund sehr große Unterschiede. Ein wichtiger Faktor ist natürlich die Rasse. Eine leistungsstarke Rasse, wie zum Beispiel Huskys, Windhunde oder Hütehunde werden grundsätzlich mehr Kilometer schaffen und auch wollen, wie jetzt zum Beispiel ein Malteser oder ein Landseer. 20-30 Kilometer sind da meist kein Problem. Kurznasige Rassen bekommen häufig einfach schlecht Luft und sind daher in den meisten Fällen auch nicht für viele Kilometer geeignet. Und auch Rassen mit langen Rücken und kurzen Beinen haben gerne keinen Spaß an stundenlangen Wanderungen.

Aber auch innerhalb einer Rasse gibt es deutliche individuelle Unterschiede. Ich habe zum Beispiel zwei Podenco andaluz, die nur ein halbes Jahr auseinanderliegen vom Alter. Und trotzdem hat Jamy immer viel früher keine Lust mehr. Iria ist auch mit ihren bald 11 Jahren immer super motiviert und könnte deutlich länger wandern als ich. Jamy reicht es aber mittlerweile nach circa 8 Kilometern. Das ist auch der Grund, warum die neueren Wanderungen, die zukünftig noch auf dem Blog veröffentlicht werden, meist nur noch bis zu 8 Kilometern sein werden.

Vermeide heiße Temperaturen beim Wandern mit Hunden

Hunde haben eine deutlich schlechtere Thermoregulation als wir Menschen. Sie schwitzen nur über die Pfoten und können Hitze daher schlecht aus dem Körper leiten. Der zweite Ort, an dem ein Temperaturausgleich stattfindet, sind die Nasenschleimhäute. Hier kühlt sich der Hund durch Hecheln. Vor allem bei kurznasigen Rassen sollte man daher besonders vorsichtig sein, da bei ihnen zusätzlich die Abkühlung über die Schleimhäute in der Nase deutlich reduziert ist. Eine Überhitzung, die einen notwendigen Tierarztbesuch und auch teilweise den Tod nach sich zieht, ist leider im Sommer keine Seltenheit.

Auch hier gibt es natürlich wieder starke individuelle Unterschiede, aber jedem Hund würde ich über 25 Grad keine Wanderung mehr zumuten. Und ab 22 Grad auch nur noch im Schatten, wie zum Beispiel Wald oder durch eine Schlucht mit möglichst regelmäßigen Wasserstellen, um sich abkühlen zu können.

Bei den Kurznasen ist gerne schon bei 15 Grad oder noch früher Schluss. Erst gestern habe ich wieder einen Bericht von Kollegen gelesen: Eine Hundebesitzerin war mit ihrem Mops bei 16 Grad spazieren. Nur spazieren, keine längere Wanderung, und der Hund wurde mit Überhitzung, massiver Atemnot und einer Körpertemperatur von 42,5 Grad notfallmäßig in die Klinik eingeliefert und konnte nicht mehr gerettet werden.

Hunde mit dickem Pelz liegen irgendwo dazwischen. Auch hier gilt wieder: Lese deinen Hund und nimm Rücksicht. Meine Jamy möchte zum Beispiel bei über 22 Grad keine großen Runden mehr gehen.

Und bedenke auch immer die Temperaturen von Asphalt im Sommer. Wenn es dir mit nackten Füßen zu heiß ist, ist es das auch für deinen Hund. Leider werden auch hier immer wieder Hunde mit verbrannten Pfoten in der Tierarztpraxis vorgestellt.

Wandern mit Hunden mit Jagdtrieb

Die meisten landschaftlich schönen Ecken zum Wandern mit Hunden sind Naturschutzgebiete. In diesen herrscht grundsätzlich Leinenpflicht. Dasselbe gilt für alle Nationalparks.

Aber auch wenn ihr in einer Region ohne Leinenpflicht unterwegs seid, möchte ich hier erwähnen, dass es wichtig ist, den Jagdtrieb des eigenen Hundes gut einschätzen und die Körpersprache lesen zu können. Nicht nur im Interesse des gejagten Wildes, sondern auch im eigenen Interesse des Hundes. Keiner wünscht sich, dass der Hund in der Hatz einem Jäger über den Weg oder gar über eine Straße läuft. Dann kann die Wanderung ganz schnell zum Albtraum werden.

Auch ich bin mit zwei Jagdhunden unterwegs und ihr werdet daher meine Hunde auf den meisten Fotos an der Leine sehen. Aber in wildarmen Gebieten leine ich auch mal ab. Auch wenn sie gut erzogen sind, bleibt ein Hund aber immer ein Hund und gegen einen Trieb gibt es keine 100%ige Versicherung. Deshalb laufen meine beiden immer mit GPS-Tracker*.

Wandern mit Hund mit GPS-Tracker
Der GPS-Tracker am Sicherheitsgeschirr

So weiß ich im Falle eines Falles dann wenigstens, wo ich die Damen einsammeln kann. Er war in 10 Jahren nur zwei Mal nötig, aber da war ich heilfroh, dass sie ihn umhatten. Denn hier kann jede Minute über Leben und Tod entscheiden.

Aber nicht nur die Straße, der Jäger oder Bahnschienen sind eine Gefahr für einen jagenden Hund. Nein, auch er selbst! „Wie jetzt?“ fragt sich nun wahrscheinlich der ein oder andere. Leider überschreiten Hunde im Jagdmodus manchmal ihre Grenzen und können dabei überhitzen, was in extremen Fälle auch zum Tod führen kann.

Wandern mit Hunden durch Kuhherden

Gerade in den Alpen ist es immer wieder der Fall, dass ihr auf einer Wanderung plötzlich vor einer Kuhherde steht. Vermeidet es, wenn möglich, diese mit eurem Hund zu durchqueren, denn gerade Mutterkühe mit Kälbern sehen Hunde gerne als Bedrohung und greifen an. Versucht also eine Kuhherde großzügig zu umgehen. Wenn das nicht möglich ist, haltet euren Hund nah bei euch und leint ihn im Notfall ab.

Wandern mit Hunden durch eine Kuhherde
Wandern mit Hunden durch eine Kuhherde

Noch ein wichtiger Aspekt in Bezug auf Kühe ist, dass diese durch Hundekot krank werden können. Es kann sogar zu Fehlgeburten kommen. Sammelt daher bitte eure Hundehäufchen auf Weiden und landwirtschaftlichen Fläche immer brav ein.

Exkurs Neospora Caninum

Ursache für die Erkrankungen beim Rind ist Neospora caninum. Dies ist ein einzelliger Parasit, der durch Hundekot übertragen werden kann. Allerdings sind für eine Infektion größere Dosen notwendig. Ein einzelner infizierter Hundehaufen wird dafür nicht ausreichen, aber wenn jeder seine Hundehaufen liegen lässt…

Neospora caninum wird durch die Aufnahme von rohem Rindfleisch auf Hunde übertragen und von diesen dann über den Hundekot wieder auf Rinder. Bei Hunden, die nur mit Trocken- oder Dosenfutter gefüttert werden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese Überträger von Neospora caninum sind. Aber der Landwirt weiß natürlich nicht, wie der jeweilige Hund gefüttert wird und daher sind Hundehaufen auf Kuhweiden generell nicht gerne gesehen.

So, nun weißt du alle Grundlagen zum Wandern mit Hunden. Weiter geht es nun mit der

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Hast du noch Fragen oder ergänzende Tipps für Wandern mit Hunden? Dann schreibe mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich, von dir zu lesen!

3 Gedanken zu „Wandern mit Hunden – Der Guide“

  1. Liebe Sina

    Das die Kühe vom Hundekot krank werden können und sogar Fehlgeburten erleiden, ist mir neu. Unsere Hündin war am Montag sehr angetan von den Kackhaufen der Kühe. Unserer Hündin gefällt es vor allem in den höheren Lagen besser, weil da ihre Allergie nicht so durchkommt.

    Liebe Grüsse aus Alpnach
    Lisa

    Antworten
    • Liebe Lisa,

      ja, durch Hundekot kann Neospora caninum auf Kühe übertragen werden. Das ist ein einzelliger Parasit und dieser ist mit die häufigste Ursache für Fehlgeburten beim Rind. Ich ergänze das oben im Text am besten noch.

      Liebe Grüße und viel Spaß in den Bergen,
      Sina

      Antworten

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