Wanderreiten in Deutschland – eine Tour durch den Fläming

Heute habe ich den zweiten Teil des Gastartikels zu Wanderreiten in Deutschland für euch mit den Tagen 1-3. Wie die Idee entstand, die Vorbereitungen, den Probewanderritt und die Packliste findet ihr im Artikel Abenteuer Wanderritt – Vorbereitungen und Packliste. Die Tage 4-7 gehen dann in dem Artikel über Wanderreiten im Havelland weiter.

In diesem Artikel berichtet euch Sandra nun von ihren Tagen beim Wanderreiten durch den Fläming und Havelland.

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Unser Team

Wer schreibt hier? 

Das Team für den Wanderritt
Fotograf: Valentina Goeck

Hallo liebe Hundeliebhaber und Wanderfreunde, 

ich heiße Sandra, bin 36 Jahre, Polizeibeamtin und komme aus Osnabrück. Meine Leidenschaft ist Wanderreiten mit meiner Westfalenstute Pina (2001) und meiner Mischlingshündin Heaven (2010).  

Ich möchte euch in diesem Artikel von meinem ersten Wanderritt mit Vollgepäck und einer halbwegs ungeplanten Strecke erzählen. 

Wenn ihr mich gerne öfter begleiten möchtet, dann folgt mir doch bei Instagram.

Ein wenig Planung muss sein – der Startort 

Für das Wanderreiten in Deutschland in Brandenburg war meine Aufgabe den Startort auszusuchen. Verena und Katharina würden sich und ihre Pferde hinbringen und später am Ziel wieder abholen lassen.  

Um flexibel zu bleiben sollte mein Gespann am Starthof stehen bleiben. Und ich muss ja gestehen, ich wollte gerne einen Hof, an den man jederzeit unkompliziert zurückkehren könnte, es hätte ja auch sein können, dass wir nach zwei Tagen Dauerregen die ganze Aktion vom Wanderreiten abbrechen wollten. 

Als ungefähren Start hatten wir uns Ziesar in Brandenburg überlegt, weil der Ort an der A2 liegt und aus Osnabrück und Braunschweig gut zu erreichen ist. Während der Recherche war ich auf den südlich gelegenen Naturpark Hoher Fläming gestoßen, der mit Burgen und Schlössern einige Sehenswürdigkeiten versprach und die Bilder wunderbare Reitwege vermuten ließen. 

Am südöstlichen Rand des Naturparkes gab es dann in Niemegk passenderweise ein wunderschönes Landhotel mit angrenzendem Pferdestall. 

Somit begannen wir unseren „autarken“ Wanderritt in einem 3-Sterne-Hotel mit Abend- und Frühstücksbuffet. Und es war herrliche beruhigend, weil wir im Notfall in ein gemachtes Nest gefallen wären. 

Ankunft im Hotel zum Wanderreiten in Deutschland
Unser Hotelzimmer im Landhotel

Loslassen können!? 

Durch die Recherchen über einen möglichen Starthof kannte ich natürlich auch einige Höfe im Fläming und hatte schon eine Idee, an welchen Schlössern oder Burgen man vielleicht vorbeireiten könnte…und bis auf einen Blick bei googlemaps habe ich es tatsächlich bis zwei Tage vor dem Ritt geschafft nicht zu planen, weil wir ja nichts planen wollten. Aber auch Katharina hatte schon ein wenig gemogelt und viele nette Kontakte in Brandenburg geknüpft, die dann auch irgendwie auf der Wegstrecke liegen sollten. Aber ich finde, fürs erste Mal, darf man auch beruhigende Ideen im Hinterkopf haben.

Zwei Tage vor der Abfahrt hat mich die Ungewissheit dann aber doch etwas nervös gemacht und ich habe mir die ersten beiden Tage mit einer Komoot geplant, nur es gab es auf der gedachten Route zu einer Ranch für den ersten Tag in ca. 20-25 km Entfernung keinen Reiterhof, den google anzeigte oder Pferdeställe, die sich bei googlemaps erahnen ließen … kurze Panik und beruhigende Worte der andere. 

Mit einem Mal war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich dieses Abenteuer wollte. Ich hatte ja was zu essen, auch für den Hund hatte ich alles mit, aber das Pferd ohne Heu oder eine ausreichende Weide in der Nacht?! 

Angekommen beim Hotel zum Wanderreiten
Die erste Unterkunft – der Eintritt ins Abenteuer

Einfacher als gedacht

Aber es zeigte sich, man musste es einfach auf sich zukommen lassen. Als wir am Landhotel ankamen, fand dort ein Springturnier statt und Reiter aus der gesamten Region waren dort. Alle waren sehr hilfsbereit, gaben Tipps, riefen Bekannte an, so dass wir am Abend noch eine Unterkunft für den nächsten Tag auf dem Habichtshof in Borne/Bad Belzig hatten. Der lag zwar nicht mehr auf der geplanten Linie, aber so wurde auch klar, planen mit direkten Linien klappte nicht beim Wanderreiten, aber wir hatten ja auch kein Ziel, keinen Stress, wir wollten nur Land und Leute kennenlernen. 

Für unseren ersten Reittag waren auch Temperaturen bis 30 Grad angekündigt und wir wollten dann doch gerne ein Ziel haben, um zu unserem Schutz und dem der Tiere nicht nachmittags in der Hitze suchend von Ort zu Ort zu tingeln.  

Fakten zum Ankunftstag – Sonntag, 13.09.2020 

  • Ankunft bei der ersten Station nach ca. 5h Autofahrt von Osnabrück 
  • Unterkunft Reiterinnen/Heaven: Ferien Hotel Fläming*, Zum Reiterhof, 14823 Niemegk-Neuendorf, 3-Bett-Zimmer
  • Unterbringung Pferde: angrenzendes Reitsportzentrum „Gestüt Falkenhof“, Kontakt über Hotel 

Es geht los zum Wanderreiten… 

Wanderreiten in Deutschland Tag 1

Fakten zu Tag 1 – Montag, 14.09.2020 

  • Start 09:30 Uhr
  • Ankunft 15:40 Uhr
  • Pausen insg. 125 min
  • Tageskilometer 22,2 km 
  • Unterkunft: Habichtshof, Gruboer Str. 15, 14806 Bad Belzig OT Borne

Und so zogen wir am ersten Tag der Reise los, mit Sack und Pack. Geplant hatten wir die Strecke mit Komoot, die für Reiter am idealsten den Wander-Modus vorhielt und bis auf wenige Ausnahmen hat sie für uns auch stets die schönsten Strecken rausgesucht. 

Auch der Hund ist mit beim Wanderreiten in Deutschland
Auch für Heaven heißt es Ausruhen in der Pause

Gleich am ersten Tag sollten wir aber auf eine solche Ausnahme stoßen. Wir trabten einen wunderschönen Wiesenweg entlang durchs Planetal, bis es plötzlich hieß – Brücke voraus! Diese führte über einen weitläufigen sumpfigen Bereich, den wir mit den Pferden nicht betreten wollten. Leider war die Brücke aber in keinem stabilen Zustand mehr, für Menschen war sie schon nicht sicher, aber mit den Pferden war es unmöglich. 

Also blieb keine Alternative, ca. 1 km zurück und den Hauptweg nehmen, zum Glück nur ein paar Kilometer mehr. 

Dafür konnten wir diesen schönen Weg nochmal zurücktraben und neben dem Hauptweg war ein abgeernteter Acker, der wunderbar zu einem leichten Bergaufgalopp einlud, Heaven lief freudig voraus. Erster Gepäcktest – bestanden. Allerdings hatte sich Pina beim Angaloppieren in den eigenen linken hinteren Hufschuh getreten, dessen Gamasche etwas einriss – na super. Aber er konnte wieder draufgesetzt werden und hielt zumindest im Schritt und Trab. Ich hatte zwar Werkzeug dabei, aber für die Stelle der Gamasche war leider meine Nadel zu schwach. Das ging ja gut los. 

Die erste Burg und die Ruhe im Wald 

Heutiges Zwischenziel beim Wanderreiten war die Burg Rabenstein, die wir aber dann doch nicht ganz erreichten, weil die steile Holztreppe bis nach oben nichts für die Pferde war. Da das Wirtshaus der Burg auch geschlossen hatte, beschlossen wir auch nicht den kleinen Umweg zur Burg hochzumachen. Stattdessen machten wir eine schöne Pause am Fuß der Burg, in einem wunderschönen Buchenwald.  

Pause beim Wanderreiten in Deutschland für den Reiter und den Hund
Zur Ruhe kommen unterm Blätterdach

Die Pferde banden wir an die Bäume, wo sie ruhig standen, grasen gelassen hatten wir sie ein paar Kilometer vorher. Für uns selbst gab es passenderweise drei Bänke, auf denen wir uns langlegten und ins Buchendach hinaufschauten. Dieser Moment hatte einfach so was unglaublich Friedliches. 

Wieder aus dem Wald raus gab es dann nochmal eine kleine Pause an einem Naturschutzhaus, mit Gras für die Pferde und Eis für uns. 

Eis essen in einer Pause beim Wanderreiten in Deutschland
Ein Eis ist doch immer drin

Am Ziel und die Probleme gehen erst los… 

Zum Nachmittag wurde es nochmal ganz schön heiß und die letzten Kilometer ohne Schutz der Bäume waren anstrengend. Ich sorgte mich vor allem um Heaven, da sich der Sand ganz schön aufgeheizt hatte. 

Nach 22 km Wanderreiten erreichten wir dann den Habichtshof und wurden herzlich von der Hofbetreiberin Saskia empfangen.  

Unsere Pferde durften auf eine große Weide, wo schon in einer Raufe ein riesiger Berg Heu wartete. Die hofeigenen Pferde kamen neugierig an den Zaun und gleich drunter durch kamen die Langhaarziegen mit ihren langen Hörnern, die sich mit ans Heu stellten und auch unser Gepäck besonders interessant fanden.

Heu beim Übernachtungsplatz beim Wandereiten in Deutschland
Seltsame Wiesenpartner hier im Stall

Die Ziegen fand Pina noch in Ordnung und fraß ruhig neben diesen das Heu. Doch dann merkte sie, dass die anderen beiden Pferde mit auf ihrer Weide standen und war plötzlich ganz verändert. Die Idee zu schauen, ob die drei auf der riesigen Weide zusammenlaufen können, fand sie ganz blöd.

Plötzlich wollte sie nicht mehr fressen

An Fressen war nicht mehr zu denken, auch nicht auf der Wiese oder von einem entfernten Heuhaufen. Eigentlich wollte sie nur noch unter den Bäumen stehen oder lief mit zum Tor, wenn jemand raus wollte. Puh, das kannte ich ja noch so gar nicht und es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn es den Tieren nicht gut geht. 

Und es wurde auch eher schlimmer. Im Laufe der Zeit fing sie an am Zaun hoch zu gehen und dann zum Ausgang zurück zu galoppieren. Währenddessen erkundeten die anderen beiden die Wiese oder fraßen am Heu.

Kontakt mit Ziegen beim Wanderreiten in Deutschland
Hallo ich bin Ruby

Für Pinas Vorderbein war das natürlich auch Gift. Alternative war eine Box auf dem Hof, aber mir war klar, dass sie am nächsten Tag durch das Stehen dicke Beine haben würde, aber es half ja nichts.  

In der Box kam sie dann zur Ruhe, schien erleichtert und begann dann auch wieder zu fressen. Pina steht zu Hause auch in einer Herde, aber irgendwie war sie mit der Situation nicht zufrieden gewesen. Die anderen beiden kannten sich natürlich auch schon von vorherigen Wanderritten. 

Die erste Nacht beim Wanderreiten unter freiem Himmel 

Jetzt konnte auch ich endlich entspannen. Die Nacht versprach mild zu werden und wir durften auf der Sandterrasse unter einem großen Sonnensegel schlafen – meine erste Nacht unter freiem Himmel. Zum Abendbrot gab es Kuskus mit Dörrgemüse aus Verenas Küche, einfach köstlich. 

Am ersten Tag mussten wir Reiter uns aber natürlich auch finden, schließlich war ich noch nie mit den beiden geritten. Wichtig Erkenntnis für mich, ich musste zur Ruhe kommen! Schritt und Trab war etwas ruhiger und an den vielen Obstbäumen und Hagebuttensträuchern am Wegesrand darf auch angehalten werden… Ich hatte mir im Vorfeld zu viel Stress gemacht, kann ich die Erwartungen der anderen beiden erfüllen, ich will sie ja auch nicht stören. Da hatte ich viel zu lernen, aber es tat gut darüber zu sprechen. 

In der Nacht habe ich herrlich geschlafen, eingekuschelt in meinem Schlafsack und auf der Isomatte*. Heaven neben mir auf ihren zwei Decken, mit ganz viel Vertrauen. Auf dem Hof gab es Katzen, hinter denen gerne mal hergelaufen wird, aber anleinen wollte ich sie auch nicht, zumal es nichts Geeignetes in der Nähe des Schlafplatzes gab. Und so schlief sie zumindest in ihrer Warnweste. Leider konnte ich den Sternenhimmel nur schemenhaft sehen, da ich die Kontaktlinsen schon draußen hatte – aber man kann auch nicht zu viel erwarten ? 

Heaven blieb die Nacht bei mir, zumindest hat sie mich nicht geweckt und war am Morgen auf ihrem Platz. 

Ach, aber was wir am Abend noch geschafft hatten, war uns das nächste Tagesziel zu überlegen. Eigentlich wollten wir ja Richtung Norden, aber überall, wo wir anriefen, nur Absagen – schon voll, Betrieb aufgegeben. Aber da es schon wieder 30 Grad werden sollte, wollten wir nicht einfach drauflosreiten und so fragten wir auf einer westlich gelegenen Westernranch, der Triple-D-Ranch in Reetzerhütten an und durften gerne kommen. 

Wanderreiten in Deutschland Tag 2

Fakten zu Tag 2 – Dienstag, 15.09.2020

  • Start 10:30 Uhr
  • Ankunft 16:10 Uhr
  • Pausen insg. 190 min, Mittagspause in der Schlossschänke „Zur Remise“ (Schloßstraße 2A, 14827 Wiesenburg/Mark)
  • Tageskilometer 12,2 km
  • Unterkunft: Triple-D-Ranch, Reetzerhütten 94, 14827 Wiesenburg

Der kürzeste Tag der Tour mit der längsten und schönsten Pause 

Am nächsten Morgen waren Pinas Beine und insbesondere ihr Problembein ziemlich angelaufen. Das kannte ich schon von meinen allerersten Wanderritten, Stehen nach viel Bewegung war nicht ihrs. Auch ein kurzer Morgenspaziergang half da noch nicht viel, meist braucht es so eine Stunde Schritt. 

Die Streckenlänge war mit 12 km nur sehr kurz, aber das machte angesichts der Hitze und Pinas Bein nichts und wir hatten ein wunderschönes Zwischenziel in Aussicht, Schloss Wiesenburg.

Und ich muss sagen, es war eine der schönsten Tagesstrecken. Ich war deutlich entspannter – man darf auch anhalten, wenn man was trinken möchte, sonst habe ich das immer parallel beim Gehen gemacht – und unsere Pause beim Schloss war einfach ein Traum. Direkt daneben gab es das Restaurant Remise, am Fuß der hohen Mauern und neben einem kleinen Buchenwald. Zunächst ließen wir die Pferde auf der Mittelinsel des kleinen Wendehammers grasen und banden sie dann im Schatten der Bäume an.  

So schön kann Wanderreiten in Deutschland sein - Pause am Schloss
Pause am Fuße der Schlossmauern

Wir konnten auf der Terrasse an einem Tisch daneben Platz nehmen. 

Heaven war auch schon richtig toll im Wanderreitmodus. Als wir die Pferde noch grasen ließen, schaute sie sich um, erblickte den am Eingang des Restaurants stehen den Hundenapf, taperte die 30 Meter dorthin, blickte noch mal kurz zu den dort sitzenden Gästen und fing an zu trinken. Anschließend legte sie sich in den Schatten daneben. Da geht einem das Herz auf, wenn sie so selbstständig unterwegs ist. 

Wir selbst haben super lecker im Restaurant gegessen, wirklich sehr zu empfehlen. 

Im Anschluss versorgten Verena und ich die Pferde mit Wasser und Katharina ging noch eben im Edeka um die Ecke frische Zutaten fürs Abendessen einkaufen. 

In einer anderen Zeit 

Am Fuß des Schlosses befand sich der öffentliche Park. Der vorgeschlagene Weg ging durch den Park, und so führten wir vorsichtig über die Kieswege, ließen es uns aber nicht nehmen ein paar Bilder vor der wunderschönen Kulisse zu machen. Wie es der Zufall wollte, war gerade ein Profifotograf im Park, so dass wir tolle Gruppenbilder bekamen. Man fühlte sich mit den Pferden vor dem Schloss wie in eine vergangene Zeit zurückversetzt, es fehlte nur noch der Prinz. 

Vor dem Schloss beim Wanderreiten in Deutschland
Im Schlosspark beim Wanderreiten in Deutschland
Im Schlosspark

Am Rande des gepflegten Parkbereiches schloss sich eine wunderbar saftige Wiese an, auf der wir die Pferde nochmal grasen ließen, es war einfach zu schön. 

Weiter ging es dann durch wunderbare Buchenwälder, die auch noch zum Schlossgelände gehörten zur Ranch. 

Letztendlich haben wir an dem Tag mehr Pause gemacht, als Rittzeit, aber es tat gut bei den heißen Temperaturen, aber war gut für Pinas Beine, die sich alle wieder normalisiert hatten. 

Wandern oder Reiten? 

Um Pina zu schonen bin ich den ganzen Tag zu Fuß gegangen. Da ich generell viel wandere mit ihr, war ich gut trainiert und auch für Heaven war es angenehmer, wenn ich laufe und sie an der Flexileine ihr eigenes Tempo bestimmen kann. Aber hier bitte aufpassen, eine Flexileine kann für die Pferdebeine und dann natürlich auch für den Hund gefährlich werden, wenn sich die Tiere kreuzen. 

Normalerweise läuft Heaven nur an einer kurzen Retrieverleine*, aber nach einer Krebs-OP im Januar 2020 und dem anschließenden Aufbautraining viel es ihr leichter an der langen Leine das Tempo beim Wanderreiten zu halten. Heaven und Pina habe ich mit der Flexileine trainiert, beide kennen ihre Position und auch Notfallsignale. 

Training mit der Flexileine beim Wanderreiten in Deutschland
Ich bin viel zu Fuß unterwegs

Auch während der anderen Tage bin ich den Großteil zu Fuß gelaufen und meist nur im Mittelteil oder schönen Trabstrecken aufgestiegen. Gelegentlich bin ich auch einfach mal gejoggt, wenn die anderen beiden nochmal ein Stück traben wollten.  

Vom Mittelalter in den wilden Westen 

Auf der Ranch bekam Pina ihren eigenen Paddock mit einem riesigen Heunetz und Rheanna und Ruby eine Weide. Abends gab es selbstgemachtes Fladenbrot vom Campingkocher und wir konnten über die riesigen Weiden hinweg den letzten Resten des Sonnenunterganges zuschauen. 

Fladenbrot zum Abendessen beim Wanderreiten in Deutschland
selbstgemachtes Brot zum Abendessen

Am Abend bekamen wir auch noch eine Führung über den Hof. Die Pferde leben dort auf großen weitläufigen Weiden, die an die Ofenställe angeschlossen sind, so dass die Pferde zwischen Wasser, Fressen und Unterstand lange Strecken zurücklegen müssen. 

Ich hatte mir mein Nachtquartier diesmal im Saloon aufgeschlagen, Verena und Katharina wollten nochmal die letzte warme Nacht draußen unterm Sternenhimmel schlafen. Aber so im Gras ohne Sonnensegel war mir dann doch zu viel Abenteuer. Die geöffnete Tür des Saloons musste diesmal fürs Draußen-feeling reichen. Ungünstig war nur, dass sich nachts zwei Katzen hineinschlichen, was Heaven nicht entging und ich polternd geweckt wurde. 

Ansonsten hatte ich aber Glück mit meiner Wahl, da Verenas und Katharinas Schlafsäcke und Isomatten von der nächtlichen Feuchtigkeit durchgenässt waren und leider auch die extra dafür darüber ausgebreiteten Regenponchos nicht geholfen hatten. 

So mussten die Sachen vor dem Abritt auch erst noch trocknen, da nasse Daune nicht so gerne komprimiert wird. 

Ich hatte ja noch gar nichts von unserem Frühstück erzählt. Auch am zweiten Morgen gab es selbstgemachtes Porridge mit Dörrfrüchten und ich muss sagen, es wurde jeden Tag besser ? 

Wanderreiten in Deutschland Tag 3

Fakten zu Tag 3 – Mittwoch, 16.09.2020

  • Start 08:20 Uhr
  • Ankunft 13:30 Uhr
  • Pausen insg. 100 min
  • Tageskilometer 18,5 km 
  • Unterkunft: Gestüt Buckautal, Pramsdorfer Str. 12, 14793 Buckautal OT Buckau

Die Luxusunterkunft 

Zum Glück hatten wir schon am Vortag während einer Pause beim Wanderreiten unsere dritte Station bereits gebucht, da es auf der Ranch so gar keinen Empfang gab. 

Unser nächstes Ziel war das Gestüt Buckautal, wo wir nach einer schönen Etappe und 18 km bereits um halb zwei eintrafen.  

Pause beim Wanderreiten in Deutschland

Unsere Pferde bekamen einen Paddock mit Heu und auf uns wartete auf der Terrasse bereits Sahnetorte, Kaffee und kalte Getränke. So lässt sich das karge Wanderreitleben doch aushalten.  

Für die Nacht hatten wir diesmal eine Ferienwohnung, konnten ein paar Sachen waschen und ich hatte sogar besonders Glück, ein paar Häuser weiter war eine Sattlerin, die abends noch die Gamasche von Pinas Hufschuh nähte. 

Kleiner Wermutstropfen, wir hatten uns den ganzen Tag überlegt und natürlich war die Vorfreude entsprechend groß, abends bei einem Bringdienst Pizza zu bestellen, aber wir mussten feststellen, auch Lieferdienste kommen nicht überall hin… 

Aber wir wurden so lieb von Birgit und Thomas versorgt, dass sie für uns zum Abendessen noch Tiefkühlpizza und Salat hervorzauberten. 

Auch Heaven bekam hier Hundefutter des Hofhundes. Ihre eigene Portion hatte ich leichtsinniger Weise schon aus der Packtasche geholt, die im Stall bleiben sollte und draußen am Anbindebalken neben die Schlafsachen gestellt. Von ihr war ich es gewohnt, dass sie da nicht einfach beigeht, aber der Hofhund sah die Gelegenheit, öffnete fast sorgfältig den Plastikbeutel und verputzte das Trockenfutter, samt Grünalgentabletten. 

Auch ein Hund darf auf einem Wanderritt nicht wählerisch sein mit dem Futter. 

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